Holunderblüte, ein königlicher Geschmack

Die Blüten des Hollunders haben ein unglaubliches wohlschmeckendes Aromaprofil. Dieses ist vorrangig blumig-fruchtig und besitzt erfrischend zitronige und grasartige Nuancen. Dieses köstliche Aroma konnte man auch in der Hochzeitstorte von Meghan und Prinz Harry erschmecken. Somit ist die Holunderblüte eine wirklich fürstliche Zutat.

Um diesen Geschmack für die Küche einzufangen braucht es nicht viel. Blüten sammeln, am besten nach einer Schönwetterperiode von mindestens 3 Tagen, um die Mittagzeit. Dann etwas liegen lassen, damit eventuelle Blütenbesucher das Weite  suchen können und dann ab zum Weiterverarbeiten in Sirup, Essig, Wein oder Likör.

Hollerblüten passen perfekt in fast jedes Dessert. Besonders köstlich ist ihr Aroma in Eis, Parfaits, Fruchtpürees oder im Milchreis. Die blumigen Noten des Hollers bereichern Kuchen, Torten und deren Glasuren. Es können auch die ganzen Blüten in Backteig bzw. Palatschinkenteig mit Sekt, Wein oder Apfelmost getaucht werden und anschließend in einem guten Öl herausgebacken werden. Tipp: Die Stiele nach dem Herausbacken mit einer Schere abschneiden. Man sollte immer bedenken, dass der Holler Blausäure-Glykoside beinhaltet und somit eine giftige Pflanze darstellt. Zum Glück finden sich diese eher nicht in der Blüte!

Die blumigen, rosenähnlichen Düfte mit einem Hauch von Frucht machen sich besonders gut in Kombination mit anderen Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Marille, aber auch Hartkäse kann davon profitieren. Dank seiner erfrischenden zitronigen und grasigen Noten lassen sich Holunderblüten auch in etwas ausgefalleneren Speisekreationen verwenden. Zu Lamm, Spinat, Mozzarella und Schokolade würden die Blüten hervorragend passen.

Nicht nur die Blüten und gekochten Beeren sind essbar, sondern auch die Knospen. Die Knospen sind im Mai gut zu ernten, noch bevor sie zu aromatischen Blüten aufblühen. Ende August haben sich die Blüten in köstliche, blauschwarze, süß-herbe Beeren verwandelt. Diese besitzen eine etwas herbe Gesmacksnote, sollten immer vor dem Verspeisen gekocht werden und sind einen weiteren Blogeintrag wert.

Holunderblüten-Kapern

  •     100 g Hollerblüten Knospen
  •     100 g Weißweinessig
  •       25 g Zucker
  •       50 g Wasser
  •               Salz

Kurz bevor der Holler aufblüht, pflückt man die „Scheindolden“. Die Mini-Knospen werden von den Stielen gezupft, anschließend verlesen bzw. gewaschen und in Gläser gefüllt. Nun wird der Essig mit den anderen Zutaten aufgekocht und in die Gläser über die Knospen gegossen. Gläser sofort verschließen und ca. 3 Wochen reifen lassen. (Eventuell hin und wieder  auf den Kopfstellen, da anfänglich das Pflanzenmaterial aufschwimmt und erst mit der Zeit nach unten sinkt.)

Diese kleine Köstlichkeit kann als Topping zu Frischkäse, Pasteten, Käse, Canapes und Brötchen serviert werden.

Holunderblüten sind nicht nur köstlich, sondern auch gesund. Sie beinhalten Bioflavonoiden (hauptsächlich Flavone und Flavonole) die ihnen antioxidative und antibakterielle Wirkung verleihen. Getrocknet im Tee genossen, helfen sie bei Erkältungskrankheiten.

Weitere Hollunderblüten-Rezepte sind als Kommentare herzlich willkommen!

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